Augsburger Plätze als Orte der Kommunikation
Königsplatz, Rathausplatz, Willy-Brandt-Platz - wir laufen über diese Plätze, meiden oder besuchen sie bewusst. Doch warum sehen diese Orte gerade so aus? Wie haben sie sich gestalterisch und in ihrer Nutzung entwickelt? Wie könnten sie anders gestaltet werden und welche Auswirkungen hätte dies auf die Kommunikation im öffentlichen Raum?
MARTIN-LUTHER-PLATZ - Geschichte, Gestaltung und Nutzung
Mit dem Fuggerplatz bildet der Martin-Luther-Platz eine Platzgruppe. Er erhielt 1933 seinen Namen anlässlich des 450. Geburtstags von Martin Luther, vorher trug er den Namen Annaplatz. Im Gegensatz zum Fuggerplatz konnte die einst vornehme Umbauung des Martin-Luther-Platzes nicht bewahrt werden: Ein 1770 von Johann Gottfried Stumpe für Georg Jacob von Köpf erbautes Bürgerhaus (auch 'Münchsches Haus') wurde 1944 zerstört. An seiner Stelle erhebt sich das gestalterisch anspruchslose Sparkassengebäude. Um den Bau eines vom Architekturbüro Brockel & Müller im Stil des Brutalismus konzipierten Kaufhauses zu ermöglichen, wurde das altehrwürdige 'Stetteninstitut' 1970 abgerissen.
Vom Platz aus öffnen sich viele Blickachsen: Auf St. Anna, auf das 'Köpfhaus' am Fuggerplatz und sogar auf den Turm von St. Moritz.
Auf dem Platz stehen der Goldschmiedebrunnen und eine Litfaßsäule. Der 1970/71 entstandene Belag mit Waschbetonplatten wurde 2012-14 durch Granitplatten ersetzt. An der Südseite wurde eine Reihe Platanen gepflanzt, ein weiterer Brunnen angelegt und Bänke aufgestellt. Zudem wurde der zeitweilig weiter östlich emporragende Goldschmiedebrunnen an seinen ursprünglichen Standort zurückversetzt.
Postkarte um 1900.
Postkarte um 1900.